Gehaltvolle Gedanken und eine klare Botschaft zur Politik in Hockenheim

„Der Politische Aschermittwoch der Grünen ist eine besondere Veranstaltung, um miteinander über aktuelle politische Themen ins Gespräch zu kommen. Er ist ein Ort des Austausches und des Miteinanders und wir freuen uns, dass er heute hier stattfinden kann“, mit diesen Worten begrüßte Ortsverbandssprecherin Elke Dörflinger die anwesenden Gäste in der Zehntscheune und bedauerte, dass der landesweite politische Aschermittwoch der Grünen wegen aggressiven Verhaltens insbesondere gegenüber der Polizei abgesagt werden musste. 

Politische Themen in und aus Hockenheim wurden an dem Abend von den Hauptrednern Adolf Härdle und Karl-Heinz Sohn „auf die Schippe genommen“. Neben Stadtentwicklung, Sanierung und Gestaltung der Karlsruher Straße, Aufenthaltsqualität am Zehntscheunenplatz wurde auch die vor kurzem stattgefundene Kundgebung von Fraktionssprecher Adolf Härdle thematisiert. Über 600 Bürgerinnen und Bürger, darunter auch der Oberbürgermeister der Stadt, versammelten sich Anfang Februar unter dem Motto „Hockenheim bleibt bunt – Gemeinsam sind wir stark“. „Ich habe eine Rede des Oberbürgermeisters vermisst“, wunderte sich Adolf Härdle gleich zu Beginn. „Hockenheim ist eine lebenswerte Stadt mit dörflichem Charme und städtischem Anspruch“, so der Fraktionssprecher weiter. „Allerdings lässt die Kommunikationsbereitschaft der kommunalpolitischen Akteure oft zu wünschen übrig. Persönliche Befindlichkeiten verhindern sachgerechte Lösungen. Die Chancen für ein gutes Miteinander sind nach wie vor vorhanden. Es ist unsere Aufgabe, dazu einen Beitrag zu leisten“.

Im Anschluss daran begann der Vortrag von Karl-Heinz Sohn. Mit seinem schauspielerischen Talent verstand er es, seine Texte bildhaft zu untermauern und die Inhalte seiner Rede lebendig darzustellen. Sein politischer Streifzug führte von der Kanne über die Aufenthaltsqualität am Zehntscheunenplatz, die Trägerschaft städtischer Kindertagesstätten bis hin zu Marketingstrategien. Er wies darauf hin, dass in der Stadt eine zunehmende Polarisierung der öffentlichen Meinung stattfinde und dafür auch Fake-News genutzt werden. „Eine kleine Gruppe macht auf Facebook Stimmung und auch das Ehrenamt ist vor politisch motivierten Angriffen nicht mehr sicher. Leider ist der Populismus auf der Überholspur und Kritik daran wird mit heftigen Angriffen kommentiert“, so Sohn.

Im dritten Teil der Veranstaltung konnte im neuen Format eines „Debattierclubs“ zu ausgewählten Themen ausgiebig mit dem Auditorium diskutiert werden. Die beiden gesetzten Debattanten Johannes C. Rausch und Karl-Heinz M. Sohn bekamen ein Thema zugerufen und traten in die Debatte ein, der „freie Platz“ konnte von einem „Freiwilligen“ eingenommen werden. Die lebhafte Diskussion wurde immer wieder durch interessierte Fragen und Meinungsäußerungen aus dem Publikum unterbrochen.

„Mittlerweile scheint der politische Aschermittwoch der Ort zu sein an dem unkonventionell Kritik an politischer Arbeit – auch an der der Grünen – geübt werden darf. Das gehört in einer Demokratie dazu. Wir stehen für diesen Dialog und für ein demokratisches Miteinander. Dafür muss man aber auch die nötige Standfestigkeit mitbringen“, so Dörflinger. Mit den Worten „Wir freuen uns schon heute auf den 05. März 2025 an gleicher Stelle in der Zehntscheune“, beendete sie die Veranstaltung.

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