Mobilität in Hockenheim

„Kein Weg zurück mehr“ – Hockenheimer Bürger setzen sich für eine „neue Mobilität“ ein – Mobilität kann Spaß machen

Als erste Menschen sind Benedikt Ummen und Magdalena Witty mit ihrem Elektroauto Tesla Modell S 10.000 Kilometer ohne Ladestation durch Zentralasien gefahren. Nach kurzem Überlegen entschlossen sie sich beim Grenzübertritt vom Iran nach Turkmenistan ihre abenteuerliche Fahrt fortzusetzen. Es war, wie sie es bei ihrem Vortrag im Forum-Programm des E4 Testivals ausdrückten, ihr „Point of no return“.

Mobilität – „Kein Weg zurück mehr“

Hockenheim solle ein „Kommunales Mobilitätkonzept“ entwickeln und damit die Chance für eine Vorreiterrolle in Sachen Mobilität wahrnehmen, dies war das Ziel eines Antrags der Grünen-Fraktion im Juni 2017.

In den letzten zwei Jahren habe sich in Hockenheim „im wahrsten Sinne des Wortes“ einiges bewegt, heisst es in einer Pressemitteilung der Hockenheimer Grünen. „Das Thema Mobilität ist in Hockenheim angekommen“, lautet das Resümee des grünen Fraktionssprechers Adolf Härdle. Einen „Weg zurück“ werde es nicht mehr geben. Es stelle sich allenfalls die Frage nach dem „Wie“ und „Wann“. Bei der Weiterentwicklung des Hockenheimrings sei unabdingbar im Sinne eines „grünen Rings“ der Grundsatz der Nachhaltigkeit zu beachten. 

Die VRN-Next-Bike-Stationen gehören zum Alltag, das E-Auto der Stadtwerke ist in Hockenheim unterwegs, zusätzliche E-Ladestationen sind geplant. Das von der Verwaltung vorgeschlagene Klima- und Mobilitätskonzept fand genauso die Zustimmung aller Fraktionen wie auch der „Mobilitätspfad“ der Initiatitive Mobilitätsstadt. Ensprechende Haushausmittel wurden konsequenterweise eingestellt. Vermehrt engagieren sich Hockenheimer Bürgerinnen und Bürger in Gruppen und Initiativen und setzen sich für eine „neue Mobilität“ ein.

Mobilität kann Spaß machen

Dass Mobilität nicht nur Verhaltensveränderung bedeuten muss, sondern auch Spaß machen kann, erfuhren die Hockenheimer Grünen bei ihrer Teilnahme am „Stadtradeln“ und bei ihren Besuchen des „Tags der Mobilität“ auf dem Zehntscheunenplatz und des E4 Testivals im Motodrom. „Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, nehme ich die Landschaft viel intensiver und bewusster wahr“, meinte Christian Keller, von Hause aus begeisterter Biker und angehender Stadtrat der Grünen. Er findet es toll, dass beim diesjährigen „Stadtradeln“ in Hockenheim 162 Radelnde, davon 5 Mitglieder des Kommunalparlaments, insgesamt 25.435 km mit dem Fahrrad zurück gelegt haben und damit 3.612 kg CO2 vermieden wurden. Das 10-köpfige „Grüne Team Hockenheim“ – Uwe Wacker und die aktuellen Grünen-Stadträte waren ebenso vertreten – verpasste dabei mit 2305 gefahrenen Kilometern nur knapp den dritten Platz der teilnehmenden 12 Teams.

Grüne auf dem E4 Testival präsent

Mitglieder des Ortsverbandes, darunter auch der Ortsverbandssprecher der Hockenheimer Grünen, Ralf Geidel, nutzten die Gelegenheit sich beim E4 Testival  über das vielfältige Angebot von E-Fahrzeugen, E-Scooter, E-Bikes und E-Ladestationen zu informieren. In die „Magengrube“ fuhr es dem grünen Fraktionssprecher bei der Mitfahrt in einem Tesla Model 3, als der Fahrer auf dem 4,574 Kilometer langen Rundkurs zur Beschleunigung ansetzte. Nicht nur die örtlichen Grünen waren vertreten, auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und der hiesige grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Danyal Bayaz statteten der Messe einen Besuch ab. „Startups fordern die traditionelle Wirtschaft mit neuen und innovativen Ideen heraus. “, stellte Dr. Bayaz beim Start-up Talk auf dem Podium fest. Das führe dazu, dass auch angestammte Firmen ihre Strukturen und Prozesse überdenken müssten und letztendlich auch mit sinkenden Kosten und besseren Angeboten für Verbraucher sowie nachhaltigerem Verkehr und mehr  Klimaschutz zu rechnen sei. Dr. Bayaz betonte: „Damit mehr nachhaltige Verkehrs-Startups entstehen und die Verkehrswende  gelingt, müssen daher die Rahmenbedingungen stimmen: Eine funktionierende CO2-Bepreisung ist ein wichtiger Baustein auf diesem Weg.“

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